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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 44

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
44 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Manbvrough in den Niederlanden, geführt von dem hochbegabten Herzog Marlbormmli, den Niederlanden , ... ' 3 ' > . . ’ \ ” 5 '3 ^ 1702. Der als Actntster der Königin Anna (1,02—1714, Schwagerm und Nachfolgerin Wilhelms Iii. von Dramen) großen Einfluß auf die Leitung des englischen Staatswefens ausübte. Durch fein sieghaftes Vordringen nötigte er den Erzbischof Joseph Klemens zur Flucht nach Frankreich. Am Rhein suchte Ludwig v o u B a d e u als Befehlshaber des Reichsheeres die Franzosen unter Villars zurückzuhalten; er konnte jedoch nicht verhindern, daß sich Villars mit dem bayerischen Kurfürsten vereinigte. Für das Jahr 1703 bestand die Absicht einer Vereinigung Max Emauuels mit Vendome, der von Italien aus den Anschluß suchte. Die Bayern eroberten Kufstein, Innsbruck und wollten dann über den Brenner die Verbindung bewerkstelligen. Die Ans-führnng des Planes aber scheiterte an einem von dem Landpfleger Aufstand der Martin Sterzinger geleiteten Ausstand der Tiroler, welche 2udlei 1'03' von ihren schroffen Höhen und in Schluchten die Eindringlinge angriffen und zum verlustreichen Rückzug nötigten. Trotz des mißlungenen Unternehmens blieben Franzosen und Bayern zunächst noch die Herren in Süddeutschland. Schlacht bei 5. Ein Umschwung trat erst im folgenden Jahre ein. Der klar- Sodjftabt i-oi. ^heude, rasch entschlossene und tatkräftige Prinz Engen erkannte die Notwendigkeit einer entscheidenden Niederlage des bayerischen Kurfürsten, erschien im Süden des Reiches und ries Marlborough zum gemein-sauten Angriff auf das französisch-bayerische Heer herbei. Marlborough verließ den Niederrhein und zog unter Preisgebuug Hollands an die Donau. Nach Vereinigung der beiden Feldherren kam es nun im August 1704 bei Höchstädt und Blindheim (oberhalb Donauwörth) zu der blutigen, in ihren Folgen bedeutsamen Schlacht. Das französisch-bayerische Heer wurde zertrümmert. Wer nicht gefallen oder in Gefangenschaft geraten war, eilte in wilder Flucht nach dem Westen bis über den Rhein, darunter auch Max Emanuel. Schweres hatte Bayern fortan zu leiden. Es wurde seinem Kurfürsten entrissen und nnter einen kaiserlichen Administrator gestellt. Die österreichischen Beamten übten eine schonungslose Gewaltherrschaft aus, erhoben fast unerschwingliche Kriegssteuern, quälten das Volk mit massenhaften Einquartierungen und zwangen die Jünglinge zum Eintritt in das österreichische Heer. Der Rückschlag blieb nicht ans. Die ihrem angestammten Fürstenhause mit unerschütterlicher Treue ergebenen Bürger und Bauern von Ober- und Niederbayern schritten in verzweiflungsvoller Stimmung zur offenen Empörung (die Mordweihnacht zu Sendling 1705), erlagen aber der feindlichen Übermacht. („Lieber bayerisch sterben, als österreichisch verderben.") Erfolge der 6. Der Sieg bei Höchstädt und dessen Folgen erfüllten den Kaiser Verbündeten ^opold I. mit Hoffnungen. Voll Zuversicht auf den Glanz seines

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 45

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 85. Der Spanische Erbfolgekrieg 1701—1714. 45 Hauses sank er 1705 ins Grab. Sein ältester Sohn, Joseph I., ein feuriger, energischer Mann, wurde Beherrscher der habsburgischen Länder und deutscher Kaiser (1705—1711). Eine seiner ersten Handlungen war, daß er die mit dem Reichsfeind verbundenen Kurfürsten Max Emauuel und Joseph Klemens absetzte und ächtete. — Auch unter Joseph I. nahm der Krieg einen für Österreich günstigen Verlauf. Marlborough wandte sich wieder nach dem Niederrhein und schlug 1706 bei Rainiuies (unweit Waterloo) die Franzosen so sehr aufs Haupt, daß der größte Teil der spanischen Niederlande gezwungen wurde, dem Erzherzog Karl (zweiter Sohn Leopolds I.) zu huldigen, und Prinz Eugen, welcher abermals über die Alpen gezogen und bis nach Turin (Hauptstadt des Herzogs von Savoyen) vorgedrungen war, vermehrte die Reihe seiner Siege, indem er hier, verstärkt durch eine preußische Abteilung unter Leopold von Dessau, den Franzosen eine empfindliche Niederlage beibrachte, als deren Frucht Mailand, Neapel und Sizilien von Österreich in Besitz genommen wurden. 7. In den folgenden Jahren vereinigten sich die beiden Feldherrn Bedrängte Lage Marlborough und Eugen wieder zu gemeinsamen wuchtigen Angriffen «R8 S.' aus den Gegner. Sie besiegten 1708 Vendome bei Oudenarde an der Schelde und 1709 Villars bei Malplaquet an der Sambre bis zur Kampfesunfähigkeit. Ludwig Xiv., der einst fiegesstolze, hochmütige und ländergierige Herrscher, befand sich in äußerst bedrängter Lage. Seine Streitkräfte waren zusammengeschmolzen und seine Mittel erschöpft. Wie schwer es ihm bei feinem Ehrgeiz und im Hinblick auf seine erfolgreiche Vergangenheit auch fallen mochte, er mußte zur Rettung seines Landes seine Feinde um Frieden bitten. Der Druck der Verhältnisse nötigte ihn zu den weitgehendsten Zugeständnissen. Er war bereit, auf die spanische Monarchie zu verzichten, Straßburg und alle seine Besitzungen im Elsaß herauszugeben, also auf den Westfälischen Frieden zurückzugehen. Der Kaiser jedoch wollte „den vollständigen Sieg zum vollständigen Triumph ausnützen" und forderte die Wiederherstellung der Reichsgrenze von 1552, somit auch die Abtretung von Metz, To ul und Verdun; auch machte er Ludwig Xiv. die entehrende Zumutung, dieser solle, falls Philipp von Anjou auf die gestellten Bedingungen nicht eingehe, bei dessen Vertreibung aus Spanien durch Truppen mitwirken. Zu letzterem Vorgehen aber konnte sich der Gedemütigte nicht herbeilassen. Entrüstet über den Übermut der Verbündeten, brach er die Verhandlungen ab und entschloß sich zur Fortsetzung des Krieges in der Hoffnung auf einen für Frankreich günstigen Wechsel in der englischen Politik. 8. Und wirklich, das Glück wandte sich dem französischen König Wendung wieder zu. In den Jahren 1710 und 1711 erfolgte durch zwei nn- Ludwigs xiv. erwartete Ereignisse ein gänzlicher Umschwung in der Stellung 1710 mi‘

3. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 42

1874 - Erlangen : Deichert
42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517. 936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz- ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst. c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält. d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau- 955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955). e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser 962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na- tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972). 973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen (Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine

4. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 39

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode, 476—843 n. Chr. Iv. Kullurzustlnde. 39 aus zweiter Ehe, Karl's des Kahlen. Empörungen der älteren Söhne. Ludwig d. Fr. wird auf dem Lügenfelde bei Colmar (833) anseine Söhne verrathen, von 833. Lothar gefangen genommen, von den jüngeren Söhnen , wieder befreit. Ludwig d. Fr. stirbt zu Ingelheim (840). b. Nach dem Siege Ludwig's Ii. und Karl's des Kahlen über Lothar bei Fontenaille (841) erfolgt die Auflösung des Frankenreiches dadurch, daß die Brüder den Theilungsvertrag zu Verdun abschließen (843). Lothar erhält die Kaiserwürde, Jta- 843. lien, Burgund und Lothringen, Karl d. Kahle West-franken (Frankreich), Ludwig oer Deutsche Ostfranken (Deutschland) d. i. die Länder auf der rechten Seite des Rheins nebst Speier, Worms und Mainz. 8- 21. Iv. Kutturzustände. a. In der Kirche: Ausbildung des Papstthums. Vorrang des römischen Bischofs (L e o d. Gr. 440—461). 440—461. Papst Gregor d. Gr. (590—604) als oberster Bi- 590-604. schos der katholischen Kirche verehrt. Die germanischen Völker im 6. und 7. Jahrhundert vom Arianismus zur katholischen Kirche zurückgebracht. Gründung des Kirchenstaates durch Pipin d. Kl. (755). Friedliches 755. Verhältniß zwischen Papst und Kaiser, der obersten geistlichen und der höchsten weltlichen Gewalt. Anfang der Trennung der morgenländischen (Konstantinopel) und abendländischen Kirche (866). Ausbreitung des Christenthums durch die Klöster, in Britannien (600) und von da aus in Deutschland; Columban und Gallus in Aleman-

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 100

1827 - Erlangen : Heyder
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, (auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran, denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst, bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer- den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege, die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks- versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft, der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde. Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un- tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. — Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814 zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold- nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige Eoangelium auf seinem Schooß. Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah« men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft- lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste, den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 101

1827 - Erlangen : Heyder
(Lotharn Regnum , Lotharignum, Lothringen); Ludwi g, aber das eigentliche Deutschland diesseits des Rheines; doch des Wernes wegen auch Mainz» Speier und Worms jenseits desselben bekam. Während in Frankreich die Karolinger bis Q87, aber so kläglich herrschten, daß Beinamen, wie der Kahle, der Stammler, der Dicke, der Einfältige, der Faule, ihnen beigelegt wurden, daß man sogar den das Land feindselig angreifenden Normannen nicht allein den Frie- den theuer abkaufen, sondern eine 'ganze große Pro- vinz ihnen zu Lehen geben mußte (Normandie); ging auch Lothars, des Kaisers, Linie bald unter (95o), wo- rauf Italien und die Kaiserkrone ein Zankapfel zwi- schen französischen und deutschen, aber auch italianischen Großen wurde. In Deutschland hatten der tapfere Ludwig (der Deutsche) und seine Nachfolger Karl der Dicke (der durch Zufall auf wenige Jahre alle Z Reiche wieder zusammen bekam, 684 — 837), Arnulf und Ludwig das Kind, fast unaufhörliche Kämpfe mit den Ungern, Slaven, Avaren, Mahren, Normännern, und mit den Großen des Reiches selbst. Auch machte in diesen 3 karolingischen Staaten das Lehnwesen solche Fortschritte, daß die großen Vasallen, welche über ganze Provinzen Herzoge, Fürsten, Land-, Mark-, Pfalzgrafen waren, diese Amtsbezirke sich bald aanz aneigneten, und als eignes Land betrachteten. Dies ging so weit in Frankreich, daß sich zwei französische Statthalter im ehemaligen Burgundischen Reiche zu Kö- nigen von Hoch- und Nieder-Burgund (dies - und jen- seits des Iura) aufwarfen, und da die andern Vasallen es nicht viel besser machten, der letzte Karolinger Lud- wig V. nur noch Laon und Rheims übrig behielt; wor- auf die Franzosen mit Hugo Capet ein neues kräftige- res und in einer Seitenlinie hente noch regierendes Herrschergeschlecht auf den Thron setzten, das allmahlig die Macht der großen Vasallen brach, und ein Lehen nach dem andern wieder einzog. Gerade den entgegengesetzten Weg schlug Deutschland ein. Als hier, yll, Ludwig das Kind, mit Thranen über des Reiches Unglück verschied, glaubten die verschie- denen deutschen Völkerstämme, die Sachsen, Thüringer,

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 172

1827 - Erlangen : Heyder
172 Emanuel von Bakern, ober der Kurprinz starb, und mm bewarben sich die beiden Scbwäaer Karls, der Kaiser Leopold für seinen 2ten Sohn Erzherzog Karl, und. Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp von Anjou um die aanze Erbschaft. Endlich entschied sich Karl für Frankreich, und Ludwig erklärte seinem Hofe : nun gebe es keine Pyrenäen für Frankreich mehr. Aber Enaland, Holland, spater auch Portugal, dessen Kö- utqshaus Broganza sich fast immer an England anschlofi, erklärten: daß die Erwerbung so ungeheurer Länder in mehr als einem Welttheile, Europas Freiheit nachtheilig fei; und das getäuschte Oestreich und ein Theil des deutschen Reiches (nur die Kurfürstenbrüder von Daiern und Cöln traten für Frankreich auf) traten gern auf Ihre Seite, als der Krieg — der spanische Erbsolge- lkrleg — gegen Frankreich nicht mehr zu vermeiden war (1701 — 1714)* Diesmal war das Kriegsglück Ludwig gar nicht günstig; es schien an die größern Talente eines Herzog Marlborough, eines Prinz Eugen von Savoyen, eines Ludwig von Baden, die Deutschlands Heere führten, an dir kluge Politik eines Wilhelm Iii., und eines K>etnsius, des Nathpensionairs und Landsyndikus von Holland unwiderruflich gefesselt. Eine Schlacht ging nach der andern in Deutschland, Italien und den Nieder- landen verloren; nur in Spanien stand eine Zeitlang die Wage gleich. Besonders waren es die Haupt- schlachten bei Hochstädt oder Blenheim, (13. Aug. 1704) wo Tallard und Maximilian Emanuel von Marlbo- rough und Eugen total geschlagen wurden (Batern fiel in Oestreichs Hände, der Kurfürst mit seinem Bruder in die Reichsacht!); bei Ramillies, wo Marlborough gegen Vl'lleroi fast ganz Brabant und Flandern ge- wann (23. Mat 1706); bet Turin (7. Sept. 1726). wo Eugen die Creatur der Maintenon den Marschall Feuiilade schlug, und ganz Italien damit von den Franzosen befreite; bei Oudenarde (n. Zul. 1708), wo Eugen und Marlborough den Herzog von Vendo- me, Ludwigs besten Feldherrn, und bri Malplaquek (n- Sept. 1709), wo sie Billars besiegten. Solche Niederlagen hatte sich Ludwig Xiv. freilich nicht ge-

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 122

1827 - Erlangen : Heyder
1 — 122 — den Thron. Eine Provinz nach der andern ging an England über; der Dauphin Karl Vii. verlor den Mukh, und eben sollte Orleans, der Schlüssel zum gan- zen südlichen Frankreich, fallen , als sich (1429) aus Dom Remy ein Dauernmädchen, Johanna d'arc, an Karls Vi!. Hofe zeigte, und versprach,, Orleans zu entsetzen, Karin in Rheims zu krönen, und Frankreich zu erretten, denn so sei ihr's vom Himmel aufgekra- gen. Ein Wunder schien es in der höchsten Noch, wo man am Liebsten an Wunder glaubt. Genug, man faßte Much (und dieß war der Talisman), der Ent- satz von Orleans gelang, weil die Engländer mir dem Teufel zu fechten glaubten, und den Mukh verloren. Karl Vii, wurde gekrönt, und das englische Heer ge- schlagen. Zwar wurde die schwärmerische Johanna von den Burgundern gefangen, und auf Betrieb des Bi- schofs Cauchan von den Engländern zu Rouen ver- brannt (1431); allein die Engländer verloren doch, bis auf Calais, ganz Frankreich wieder. V- Zn dieser Zeit hatten sich die Herzoge von Burgund (seit 1363) Immer mehr bereichert, und der letzte derselben, Karl der Kühne, besaß außer seinem Reichslehen noch die Franche Comle und den größten Thetl der nachheri- gen Niederlande (Stücke des ehemaligen großen Lo- thringens). Schon unterhandelte er mit Deutschlands Friedrich Iv. um den Königstitel, als dieser für seinen Sohn, den ritterlichen Erzherzog Maximilian, die Hand Marias, der einzigen Erbtochter Karls, begehrte. Darüber brach man ab. Ais aber der stolze Karl in einem unglücklichen Kriege gegen die Schweizer, durch die blutigen Tage von Murten und Granson (1476) um seinen Kriegsruhm und durch die Schlacht vor Nancy auch um das Leben kam (1477): nahm zwar der König Ludwig Xi. von Frankreich die Reichslehen Karls und mehr noch weg, konnte jedoch nicht verhü- ten, daß nicht Maria ihrem Maximilian die Hand, und damit die übrigen Burgundischen Länder gab. Aber es sollte eine verhängnißvolle Erwerbung für das l Haus Habsburg in Ocstretch gewesen sein! / /S4.-Iws13" England war 1154 auf die Normannische Dynastie mit Heinrich Ii. das Haus Plantagenet-

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 8

1888 - Erlangen : Deichert
8 den heidnischen Deutschen geachtete Missionar Severinus (f 482) *) unter den rmischen Provinzialen in den Donaulanden wirksam. Lorch ist um diese Zeit der Sitz eines Bischofs. Aber vor dem Andrang der Deutschen wich ein groer Teil der rmischen Bevlkerung aus dem Lande; die rmischen Kolonien mit ihren Gerichtssttten und Tempeln sanken in Schutt und das Christentum behielt nur bei den geringen Resten der im Lande Zurckgebliebenen eine Sttte. Als die Völker endlich zur Ruhe gekommen waren/ sorgte man im Frankenreiche, in Irland und England dafr, da die christliche Lehre in Sddeutschland von neuem gepredigt werde, und die Könige des Frankenreichs begnstigten die Mission, weil sie ihrer Herrschaft fr-derlich war. In Alemannien hat im Jahr 613 der irische Mnch Gallus die nach ihm benannte Pflanzsttte christlichen Glaubens, das Kloster St. Gallen, gegrndet. Nicht lange nachher verkndete der Jr-lnder Magnus das Christentum bei Kempten und Fssen. Zur Zeit Herzog Theodos I. um 6502) predigte der Franke Emmeram in der Gegend von Regensburg, bis er, wie erzhlt wird, das Vergehen eines Andern mit Uta, der Tochter des Herzogs, sich selbst aufbrden lie und dafr von des Herzogs Sohne Lantbert grausam ermor-det wurde. Gegen Ende desselben Jahrhunderts taufte der Jrluder Kilian den thringischen Herzog Gozbert, der zu Wrzburg seinen Sitz hatte und Vasall des Knigs der Franken war. Kilian soll zuletzt als Opfer des Hasses der Herzogin Geilane gefallen sein. Von Worms in Rheinfranken kam um das Jahr 700 der Bischof Rupert, taufte zu Regensburg den Herzog Theodo Ii., und whlte dann seinen Aufenthalt bei den Trmmern des alten Juvavum, dessen Gebiet ihm der Herzog schenkte. Von Grimoald, dem Sohne des ebengenannten Theodo, gerufen, predigte der Franke Corbi-uian das Christentum von Freising bis in das sdliche Tirol. Eine geordnete bischfliche Verfassung wurde sodann den baye-rischen und ostfrnkischen Gemeinden durch den Englnder Bo-nifatius gegeben, welcher 739 unter Herzog Odilo in Bayern 1) Vita Severini von Eugipius, dem Schler Severins, ed. Sauppe Mon. Germ. bist. Aut. antiquiss. 1,2. Hauptquelle fr die lteste Gesch. Ba yerns. 2) Nach andern unter Theodo Ii. um 712.
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